Am 25.11.2021 fand das insgesamt achte und inzwischen zweite rein digitale E-Prüfungs-Symposium an der RWTH Aachen statt. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag dieses Jahr auf dem Thema „Elektronisches Prüfen in Pandemiezeiten“. Referierende von Hochschulen aus ganz Deutschland stellten ihre Erfahrungen und praktischen Lösungen für die Durchführung digitaler Prüfungen, die sich in den vergangenen Semestern bewährt haben, vor und diskutierten dabei organisatorische, rechtliche, technische und didaktische Aspekte.
Unter ihnen war auch das Bayerische Kompetenzzentrum für Fernprüfungen, das in seinem Vortrag über die Realität und Zukunft von Fernprüfungen in Bayern referierte. Als Mitglied des Kompetenzzentrums beleuchtete Center for Digital Public Services (CDPS)-Mitarbeiter Alexander Besner dabei die Bayerische Fernprüfungserprobungsverordnung (BayFEV) als erste Rechtsgrundlage für elektronische Fernprüfungen in Deutschland und erläuterte das Wahlrecht der Studierenden bei Fernprüfungen, Transparenz, Vertrauen und Verhältnismäßigkeit als die zentralen Säulen der Regelungsarchitektur der BayFEV. Außerdem ging er auf die tragende Rolle der Hochschulen und der dort gewonnenen Erfahrungen bei der Evaluation und Fortschreibung des Fernprüfungsrechts ein. Johanna Batz-Finkbohner, ebenfalls Mitglied im Kompetenzzentrum zeigte didaktische Konzepte und Chancen von Fernprüfungen für praxisnäheres und kompetenzorientierteres Prüfen, etwa durch die Nutzung der erweiterten multimedialen Möglichkeiten digitaler Prüfungsumgebungen sowie durch den Einsatz von Prüfungsformaten wie Lernportfolios oder der Prüfungsgestaltung im Open-Book-Format auf. Der Leiter des Kompetenzzentrums, Matthias Gerstner, stellte unter anderem die technologischen Potentiale elektronischer Fernprüfungen vor und gab einen Überblick über den aktuellen Markt für entsprechende Softwarelösungen.
Gemeinsam vertraten die Vortragenden den Standpunkt, dass gute digitale Fernprüfungsformate das Potential haben, auch nach der Corona-Pandemie ein fester Bestandteil des Prüfungsangebots zu bleiben. Denn digitale Fernprüfungen bieten technische Vorteile, wie z.B. erleichterte Auswertung und Dokumentation, können nah an der Arbeitswelt gestaltet werden und die Attraktivität der Hochschulen, insbesondere für ausländische und in Teilzeit Studierende, erhöhen. Um diese Potentiale voll auszuschöpfen brauchen gute digitale Fernprüfungen, aber auch eine gute digitale Lehre.
Einen Überblick über das gesamte Vortragsboard mit dazugehörenden Abstracts finden Sie hier: https://e-pruefungs-symposium.de/programm/