Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21, erhält den 7. For..Net Award 2020, den Preis für ein herausragendes Engagement um Gemeinwohl und Digitalisierung. Der Preis wird seit 2013 alljährlich von der Forschungsstelle für IT-Recht und Netzpolitik For..Net an der Universität Passau verliehen. Preis-Pate ist wie im Vorjahr die juris GmbH in Saarbrücken.
„Gemeinwohl und Digitalisierung“ lautet der Titel für das 15. Internationale For..Net Symposium, das eigentlich am 23. Und 24. April 2020 in den Redoutensälen in Passau stattfinden sollte. Damit wollte der Leiter der Forschungsstelle für IT-Recht und Netzpolitik, Prof. Dr. Dirk Heckmann, Aspekte der Digitalisierung jenseits kommerzieller Internetdienste zur Sprache bringen: Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Bürgerrechte. Nun fällt zwar das Symposium wie alle anderen öffentlichen Veranstaltungen derzeit der Corona-Pandemie zum Opfer. „Die Themen, insbesondere Gesundheitsschutz und Bürgerrechte, sind unterdessen relevanter denn je“, betont Heckmann. „So spricht man inzwischen von einem regelrechten Digitalisierungsschub durch Corona.“
Demzufolge wurde der 7. For..Net Award in diesem Jahr erstmals unabhängig von dem For..Net Symposium vergeben. Die Wahl der Jury fiel auf eine Persönlichkeit, die zu den festen Größen der deutschen Digitalszene gehört: Lena-Sophie Müller ist seit 2014 Geschäftsführerin des Vereins Initiative D21 e.V., Deutschlands größter gemeinnütziger Partnerschaft von Wirtschaft und Politik für die digitale Gesellschaft. In dieser Position ist es ihr Anliegen, die gesellschaftlichen Implikationen der Digitalisierung in Deutschland aufzuzeigen und positiv mitzugestalten. Große Bedeutung hat zum Beispiel der D21 Digital-Index, den sie alljährlich als Lagebild zur Digitalen Gesellschaft präsentiert. Aber auch die von ihr initiierten Arbeitsgemeinschaften zur Digitalen Ethik, Digitalen Bildung oder zum Innovativen Staat thematisieren Fragen zur gemeinwohlorientierten Digitalisierung. Die 37-jährige Politologin arbeitete zuvor als Wissenschaftlerin am Fraunhofer-Institut FOKUS in Berlin. 2018 wurde Müller als Sachverständige in die Enquete Kommission des Deutschen Bundestages zur „Künstlichen Intelligenz“, 2019 in den Digitalrat des Bundesministeriums der Verteidigung berufen. 2015 erhielt sie den E-Government Kommunikationsaward.
„Mit Lena-Sophie Müller ehren wir eine Persönlichkeit, die wie kaum eine andere in Deutschland in fachkundiger und engagierter Weise Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zusammenführt. Ihre Fähigkeit, Menschen für die Chancen der Digitalisierung zu begeistern und dabei stets auch ethische Maßstäbe zu vermitteln, macht sie zu einer Botschafterin für das Gemeinwohl in der Digitalisierung“, begründete Prof. Heckmann, Initiator des Preises und Vorsitzender der Jury, die Auszeichnung.
Die Preisträgerin zeigt sich hocherfreut: „Der For..Net-Award ist eine Ehre und Ansporn, sich weiter stark zu engagieren. Die aktuelle Lage rund um Corona zeigt es wieder ganz besonders: Wer digital kann, ist klar im Vorteil. Mein Ziel mit der Initiative D21 e.V. ist daher umso mehr, die notwendigen Rahmenbedingungen mit Politik und Wirtschaft zu schaffen, dass alle Menschen bestmöglich von der Digitalisierung profitieren können.“
Der Preis, eine Skulptur des Passauer Künstlers Josef Nistler, soll in einer Feierstunde übergeben werden, sobald die Umstände dies zulassen.