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Referenten 2021

Walter Blocher

Sonja Rohde / Lichtfang.net

Prof. Dr. Dr. Walter Blocher ist promovierter Jurist und Wirtschaftsinformatiker, Leiter des Fachgebiets Bürgerliches Recht, Unternehmensrecht und Informationsrecht der Universität Kassel, wo er als Initiator und Sprecher der DLT-Forschungsgruppe 2016 das Blockchain-Center.eu mitgründete. Er arbeitet in den Bereichen Informationsrecht, Urheberrecht in der Informationsgesellschaft, Rechtsfragen des elektronischen Geschäftsverkehrs, rechtliche Rahmenbedingungen für verbraucherfreundliche Technikgestaltung sowie DLT/Blockchain. Rufe an die Universitäten Linz und Graz hat er abgelehnt. Er ist CIO der Universität Kassel, Vorsitzender des Vorstands der DGRI (Deutsche Gesellschaft für Recht und Informatik e.V.), Gründungsmitglied von „bloxberg“, der von der Digital Library der Max-Planck-Gesellschaft initiierten Wissenschafts-Blockchain, Mitglied des Beirats für Digitale Transformation der AOK Nordost und Lehrbeauftragter für E-Commerce-Recht an der Universität Wien.

Vortragstitel: Digitalisierung im Gesundheitswesen


Susanne Bruch

Foto: Lisa Winter

Susanne Bruch ist Referentin für Digitalisierung in der Wohlfahrtspflege im Deutschen Roten Kreuz. In dieser Funktion ist sie verantwortlich für die Digitalisierung der sozialen Dienste im DRK – von Altenhilfe und -pflege, Kindertagesstätten bis hin zu Beratungsstellen für Familien – und der damit einhergehenden notwendigen Organisationsentwicklung. Im Fokus steht dabei die Frage, wie die dezentralen Strukturen des DRK vor Ort genutzt werden können, um durch digitale Lösungen Verbesserungen für und mit den Zielgruppen herbeizuführen, die häufig zu den Verletzlichsten der Gesellschaft zählen. Zudem beschäftigt sie sich mit der Frage, welche neuen sozialen Risiken durch Digitalisierung entstehen und wie diese durch Staat und Gesellschaft adressiert werden können. Susanne Bruch ist gelernte Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerin und hat an der London School of Economics und der Universität Bayreuth studiert. Anschließend war sie in einem Social Startup im Bereich Migration und Flucht tätig und arbeitete in einer Strategie- und Managementberatung für den öffentlichen und Non-Profit-Sektor, wo sie sich bereits viel mit der Frage auseinandergesetzt hat, wie digital und sozial für das Gemeinwohl vereint werden können.

Vortragstitel: Wohlfahrtspflege in der Pandemie: Ein Praxisbericht


Jörn von Lucke

Prof. Dr. Jörn von Lucke hat den Lehrstuhl für Verwaltungs- und Wirtschaftsinformatik am The Open Government Institute (TOGI) an der Zeppelin Universität Friedrichshafen inne. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen in E-Government, Open Government (offenes Regierungs- und Verwaltungshandeln), offenen Daten, offener gesellschaftlicher Innovation, Smart Government (Internet der Dinge und Internet der Dienste im öffentlichen Sektor; Verwaltung 4.0) und Realtime Government. Zugleich vertritt er die Interessen der Gesellschaft für Informatik e.V. im Rahmen der deutschen Aktivitäten zur Open Government Partnership.

Vortragstitel: Gemeinwohl durch Transparenz. Der Beitrag von Open Government für eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung


Valerie Mocker

Foto: Martin Kraft

Valerie Mocker ist Vorkämpferin für eine Zukunft, die allen gehört. Sie wurde als eine von Europas 40 unter 40 Führungskräften ausgezeichnet und vom Handelsblatt als eine der 100 Frauen, die Deutschland voranbringen, gekürt. Als Unternehmerin und Gründerin der Wingwomen Academy trainiert sie junge Führungskräfte auf der ganzen Welt für Entscheidungspositionen und das Gestalten des digitalen Wandels. Valerie ist außerdem als Aufsichtsrätin bei Wikipedia/Wikimedia DE und Tech-for-Good Investorin, internationale Speakerin und Kolumnistin aktiv. Sie hat zwei Abschlüsse (summa cum laude) von der University of Oxford.

Vortragstitel: Keynote – Gemeinwohl und Digitalisierung


Jörg Müller-Lietzkow

Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow; Dr. rer pol., geboren 04.05.1970, ist seit 1.7.2019 Präsident der HafenCity Universität Hamburg und W3-Professor für Ökonomie und Digitalisierung. Zuvor war er seit 2008 Professor für Medienökonomie und Medienmanagement am Institut für Medienwissenschaften der Universität Paderborn. Er studierte, im Anschluss an eine Banklehre (Düsseldorf) und der Bundeswehrzeit (Koblenz), an der Universität Wuppertal Wirtschaftswissenschaften (1992-1997) sowie an der deutschen Trainerakademie in Köln (1993-1997). Er arbeitete zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Wuppertal (Forschungsinstitut Telekommunikation), dann an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre (1997-1998), insbesondere Personalwirtschaft und Organisation (1999-2002). Mit Abschluss der Dissertation zu „Virtualisierungsstrategien in klassischen Industrien“ ging er für die Post-Doc-Phase nach Jena an die Professur für Kommunikationswissenschaft mit einem Schwerpunkt Ökonomie und Organisation der Medien. 2007 erhielt er den Ruf auf die neue W2-Professur für Medienorganisation und Mediensysteme, die 2013 in einen neuen W3-Lehrstuhl für Medienökonomie und Medienmanagement geändert wurde (Ruf nach Stuttgart abgelehnt). Seine Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf die digitale Medienwirtschaft und eBusiness, Medienregionen und Mediencluster, Indoor Navigation, Gaming Technologien Open Source und Open Innovation, mobile Medien, Netz- und Digitalpolitik, StartUps im Digitalsektor, Digital Humanities, neue Institutionenökonomie sowie die Computer- und Videospiel-Industrie. In der Lehre vertritt er darüber hinaus Sportökonomie, empirische Methoden sowie Kommunikationswissenschaft. Aktuellere Forschungsprojekte beschäftigen sich mit mobilen Endgeräten im Alltag, Studium, Forschung und Beruf (inkl. Digital Humanities), Regionalanalysen (Smart Cities) und der Drohnenindustrie. Im Bereich der Gamesausbildung hat er neben dem GamesLab Paderborn auch eine internationale Partnerschaft zum weltweit führenden R.I.T. (Rochester Institut of Technology) aufgebaut und etabliert. Seit 2016 war er am Modellprojekt digitale Stadt Paderborn beteiligt und leitet dies seitens der Universität Paderborn seit 2018 federführend. Parallel zu seinen akademischen Tätigkeiten hat er von 1999-2003 ein Unternehmen mit aufgebaut und geleitet sowie viele Gründungsprojekte im Rahmen der EXIST-Förderung betreut. Darüber hinaus berät er regelmäßig Wirtschaft und Politik und war mehrfacher Experte in Anhörungen des Bundestages sowie diverser Landtage. Er ist seit Januar 2014 Co-Sprecher/Vorsitzender des cnetz e.V., einem netzpolitischen bundesweiten Verein. Jörg Müller-Lietzkow ist verheiratet und hat eine Tochter. Nach Teilnahme an den Koalitionsverhandlungen des Bundes im Januar 2018 wurde er im September 2018 in die Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz des deutschen Bundestages berufen.

Vortragstitel: Quo vadis Digitale Bildung?


Anne Paschke

Anne Paschke studierte Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt IT-Recht an der Universität Passau. Dort war sie nach ihren beiden Staatsexamina wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Sicherheitsrecht und Internetrecht (Prof. Dr. Dirk Heckmann) und Geschäftsführerin der Forschungsstelle für IT-Recht und Netzpolitik. 2018 wurde sie mit der Arbeit „Digitale Gerichtsöffentlichkeit“ promoviert. Seit 2019 ist sie Referentin für Grundsatzfragen der Digitalpolitik im Bundeskanzleramt. 2020 wurde sie als Gastwissenschaftlerin an die TU München (Munich Center for Technology in Society) zur Mitwirkung am TUM Center for Digital Public Services berufen. Sie ist zudem als Lehrbeauftragte am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam im Studiengang „Digital Engineering“ tätig. Ehrenamtlich engagiert sie sich im Think Tank TT30 des Club of Rome Deutschland und als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für Digitale Transformation der AOK Nordost. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Recht der Digitalisierung, Datenschutzrecht, E-Commerce, E-Government und E-Health mit zahlreichen Aufsätzen, Lehrbuch- und Handbuchbeiträgen. Außerdem ist sie Autorin des juris Praxiskommentars Internetrecht, den sie ab der 7. Auflage 2021 gemeinsam mit Dirk Heckmann herausgibt.

Vortragsstitel: Datenrecht und Datennutzung


Peter Parycek

Peter Parycek leitet das Kompetenzzentrum Öffentliche IT am Fraunhofer Fokus Institut Berlin und wurde 2018 in den Digitalrat der Deutschen Bundesregierung berufen. Als Universitätsprofessor verantwortet er das Department für E-Governance in Wirtschaft und Verwaltung an der Donau-Universität Krems, verantwortet in der Funktion des CDO die Digitalisierungsstrategie der Universität und ist wissenschaftlicher Co-Lead des GovLabAustria. Er ist auch Vize Präsident der IFIP Working Group 8.5, Steering Board Member ICEGOV und in weiteren internationalen Konferenzen als Trackchair, Programme-Komitee-Mitglied oder Reviewer tätig.

Vortragstitel: Gemeinwohl und Daten: An der Schnittstelle von Staat und Gesellschaft


Jan-Hendrik Passoth

Foto: Sebastian Pape

Jan-Hendrik Passoth ist Professor für Techniksoziologie und leitet die Science & Technology Studies Group an der European New School of Digital Studies der Europa-Universität Viadrina. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Rolle digitaler Infrastrukturen für Demokratie und Politik, Softwareentwicklung als verantwortliche soziale Praxis und die Möglichkeiten der Intervention in und Kritik an Digitalisierungsprojekten durch kritisches Design. Seine Projekte mit Wissenschaftler/innen aus Informatik, Mathematik und Software Engineering sowie mit Akteuren aus Politik, Zivilgesellschaft und Kunst wurden u.a. von der DFG, dem BMBF, Erasmus und der EU gefördert. Seine Arbeiten erschienen in Fachzeitschriften wie International Sociology, Qualitative Sociology oder dem Journal of Systems and Software.

Vortragstitel: Coding Public Value: Gemeinwohlorientierte Software für öffentlich-rechtliche Medienplattformen


Hannah Schmid-Petri

Foto: Fritz Pflugbeil

Hannah Schmid-Petri ist seit August 2017 Inhaberin des Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Universität Passau. Frau Schmid-Petri ist außerdem Mitglied im Direktorium des Bayerischen Forschungsinstituts für digitale Transformation (bidt) und Mitglied im Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich vor allem mit der öffentlichen Diskussion über gesellschaftlich umstrittene Themen, wie beispielsweise über den Klimawandel oder die Debatte über das Impfen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Prozessen der Politisierung von vormals wissenschaftlichen Themen und der Frage, welche gesellschaftlichen Gruppen Einfluss in öffentlichen Diskursen sowie auf politische Entscheidungsprozesse erhalten.

Vortragstitel: Klimawandelkommunikation und Politisierung von Wissenschaft


Martin Wimmer

Seit April 2019 ist Martin Wimmer Chief Digital Officer (CDO) im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Geboren 1968 in Mühldorf am Inn. Berufliche Stationen nach dem Studium an der LMU seit 1997 in München, Ulm und Paris als internationaler Top-Manager mit den Schwerpunkten Change Communications und Digital Transformation bei Agenturen, Ratiopharm und schließlich als Leitender Angestellter bei Siemens. Von 2012 bis 2019 arbeitete Wimmer bei der Stadt Frankfurt am Main als Leiter des Amtes des Oberbürgermeisters und des Frankfurter Hauptstadtbüros in Berlin. Er ist Mitglied im Institut Solidarische Moderne und in der Kulturpolitischen Gesellschaft. Im Buchhandel sind aktuell rund zehn Publikationen von Martin Wimmer erhältlich, darunter der Ratgeber „Überleben im Shitstorm“ und das viel besprochene Buch „Ich bin der neue Hilmar und trauriger als Townes“.

Vortragstitel: Klimaretter oder Klimakiller – Wie sieht eine nachhaltig gemeinwohlorientierte Digitalisierung aus?